Erholt von den Strapazen der Silvesterfeier ging es am 02. Januar 2019 gemeinsam für den VCP Lechrain, den VCP Ingelheim und den VCP Erding zum Skifahren nach Immenstadt im Allgäu. Aber wie kommt es zustande, dass ein rheinland-pfälzischer Stamm zusammen mit zwei Stämmen der Region Isar auf ein Lager fährt?
Der Grundstein für diese Kooperation zwischen den Stämmen Ingelheim und Lechrain wurde auf dem BuLa 2017 gesetzt, wo die beiden Stämme in eine gemeinsame Kochgruppe eingeteilt wurden und schnell tiefe Freundschaften entstanden. Nach einem tollen Bundeslager stand für beide Stämme fest, dass erneute gemeinsame Aktionen ein Muss sind. Deshalb fuhren die beiden Stämme bereits im Januar 2018 gemeinsam auf das Skilager in eine Hütte bei Immenstadt, wo unsere Freunde aus Ingelheim jedoch feststellen mussten: In Bayern liegt gar nicht immer Schnee. Aber wir schafften es trotzdem, ein tolles Wintersportlager mit Schwimmbad, Eislaufen und Schlittenfahren zu haben. Und weil es so ein cooles Lager war, wurde die Hütte direkt im Anschluss auf das Lager für diesen Januar reserviert. Und ehe wir uns versahen, trafen wir sich alle Anfang des Jahres am bekannten Ort wieder.
Dieses Jahr machten sich also der Stamm Ingelheim mit dem Zug, Erding und Lechrain mit Autos auf dem Weg zu einem Lager, welches sich als großes Abenteuer herausstellen würde. So stellte sich bereits die Anfahrt als große Herausforderung heraus: Zwei Autos kamen den letzten Anstieg zur Hütte nicht hoch, weil zu viel Schnee auf der Straße lag. Also musste ein Teil die Hütte zu Fuß erreichen. Als dann endlich alle angekommen waren, konnte es so richtig beginnen. Gleich am nächsten Morgen stürzten wir uns in das Skigebiet Jungholz. Während die Anfänger im Kinderbereich mit Skilehrer ihre erste Erfahrung auf zwei Brettern machten, konnten erfahrene Skifahrer sich auf allen Pisten austoben. Zum Mittagessen wurde uns ein Lunchpaket (heiße Würstchen, Käse und Co) vorbeigebracht.
Kinder, die keine Lust mehr auf Skifahren hatten oder zu erschöpft waren, konnten am Nachmittag ausgelassen rodeln, während sich der Rest wieder auf die Piste machte. Nach dem (wie immer) äußerst schmackhaften Abendessen gab es den obligatorischen Singeabend.
Trotz Schneechaos ging es am letzten Tag zur Abwechslung ins Skigebiet Oberjoch. Beim Skifahren kam der Schnee von allen Seiten. Es schneite und schneite und schneite. Super Verhältnisse für die Skipiste, nicht jedoch für die Autos auf dem Parkplatz. Denn in den 5 Stunden im Skigebiet gab es circa 30 cm Neuschnee. Mit vereinigter Kraft mussten die Autos mühsam vom Parkplatz runtergeschoben werden. Nach einem sehr anstrengenden letzten Skitag mit abenteuerlicher Heimfahrt konnten schließlich alle das Lager in einem entspannten Spieleabend ausklingen lassen.
Nach gemeinsamen Aufräumen der Hütte und Befreien der Autos von erneuten 30 cm Neuschnee ging es dann am nächsten Morgen wieder getrennter Wege nach Hause. Ein Lager, bei dem wir Pfadfinder unseren Wettertrotz unter Beweis stellen konnten, indem wir spielerisch gemeinsam Herausforderungen meisterten. Doch nicht nur Kooperation, sondern auch Inklusion war ein zentraler Bestandteil des Lagers. Mit dabei auf Skifahrt waren Kinder aus Kroatien, die erst vor wenigen Monaten in Deutschland ankamen und drei Kinder aus Syrien, welche bereits im Herbst Mitglieder der Meute des VCP Lechrains wurden und bei uns den richtigen Anschluss zu anderen Kindern fanden. Nach 5 Tagen voller Spaß, Wintersport, Kooperation, Inklusion und tonnenweise Schnee kann man nur hoffen, dass die Winterfahrt 2020 ein genauso tolles bleibendes Erlebnis wird.
Text: Max Petermann (VCP Erding), Bilder: Sophia Albrecht (VCP Lechrain)